Das Themenfeld «Holzbeschaffung» befasst sich mit Digitalisierung und Benchmarking und untersucht den Schweizer Holzmarkt mit dem langfristigen Ziel einer erleichterten Holzbeschaffung.
Im Bereich der Holzbeschaffung konzentrieren wir uns auf innovative, marktorientierte Lösungen, die durch Digitalisierung und nachhaltige Ansätze eine resiliente und effiziente Holzbereitstellung gewährleisten. Ziel ist eine marktkonforme Versorgung, die auf langfristige Anpassungsfähigkeit setzt.
Digitale Technologien und datengestützte Ansätze optimieren die Waldbewirtschaftung und steigern den Wert des Waldes für Waldbesitzer. Dazu gehören auch eine klare Definition der Rollen von Staat und Waldwirtschaft sowie ein forstbetriebliches Benchmarking, das ökologische, soziale und ökonomische Faktoren integriert. Forschung und praxisorientierte Lösungen unterstützen eine nachhaltige Entwicklung der Holzbereitstellung und stärken ihre Marktposition.
Strategische Ziele
Wichtigstes Ziel im Bereich der Holzbeschaffung ist die marktkonforme Holzbereitstellung.
Dies erfordert strategische und strukturelle Entwicklungen in der Waldwirtschaft.
Im Einzelnen sind folgende Ziele und Massnahmen von Bedeutung:
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Versorgungssicherheit bei den Hauptbaumarten (leading species) durch Konsens zwischen Waldeigentümern und Industrie sicherstellen, um die Aktivitäten für Wirtschaft, Technologie und Normung zu bündeln und eine breite Abdeckung zu erreichen.
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Die Waldbewirtschaftung ist in genügend grossen, unternehmerischen und langfristig zukunftsfähigen Betriebseinheiten organisiert, die nach best-practice-Gesichtspunkten agieren.
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Variante öffentlicher Wald: gemeinsamer, professioneller Forstbetrieb zur gemeinsamen Bewirtschaftung der entsprechenden Wälder.
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Variante Privatwald: Zusammenarbeit in regionalen Organisationen der Waldeigentümer, die ihre Dienstleistungen nach unternehmerischen Kriterien anbieten.
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Wichtig dabei sind:
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Forstliche Dienstleistungen
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Spezialisierung Qualitätsstandard
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Betriebswirtschaftliche Ausbildung
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Verständnis und Know-how der Waldbesitzer und der Öffentlichkeit für Waldnutzung
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Die Rollen von Staat und Waldwirtschaft sind geklärt. Der Staat beschränkt sich auf Rahmenbedingungen, welche die effiziente Bereitstellung von Holz und weiteren wichtigen Ökosystemdienstleistungen durch die Waldwirtschaft gewährleisten.
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Benchmarks und Leuchtturmorganisationen sind regional etabliert.
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Die Wald- und Holznutzung sichern Ökosystem-Dienstleistungen. Darüberhinausgehende Bedürfnisse werden nutzenorientiert bestellt und in Wert gesetzt.
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Die Forschung orientiert sich an der Wertschöpfungskette (Der Fokus richtet sich dabei auf Kreislauf und nicht zwingend auf Kaskade)
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Die forstliche Aus- und Weiterbildung ist auf das Zielsystem Bioökonomie/Wertschöpfung ausgelegt und die Lehrinhalte werden auf allen Stufen der Ausbildung vermittelt.
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Digitalisierung und Standards sind über die gesamte Wertschöpfungskette etabliert.
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Die Waldbesitzer sind sich ihrer Verantwortung für alle Ökosystemdienstleistungen bewusst; Produktionsziele orientieren sich an den Kunden.
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Rahmenbedingungen für eine bessere Vermarktung und Absatzkanäle sind geschaffen.
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Voraussetzungen für eine durchgängige und transparente Wertschöpfungskette sind geschaffen.
Massnahmen und Handlungsvorschläge
Massnahme: Holzbereitstellung erhöhen und sicherstellen
Handlungsvorschläge:
- Verwendungsoptimierte Bereitstellung
- Möglichkeiten zur Holzbereitstellung in gering erschlossenen Gebieten
Massnahme: Kantone und Bund klären im Rahmen einer Gesamtkonzeption waldpolitische Grundsätze und Rollen der Akteure
Handlungsvorschlag: Aktivitäten für Wirtschaft, Technologie und Normung sollen gebündelt und eine breite Abdeckung erreicht werden.
Massnahme: Modell für Wald- und Holznutzung inklusive Ökosystemleistungen entwickeln
Handlungsvorschläge: Akzeptanzforschung der Sozialwissenschaften, um das Bewusstsein und die Verantwortung der Waldbesitzer für die Rohstoff- und übrigen Ökosystemdienstleistungen ihres Waldes zu (re-)aktivieren.
- Wie können Waldbesitzer motiviert werden?
- Wie spricht man Waldbesitzer an?
- Lebenszyklusanalysen (LCA) sollen die verschiedenen Leistungen des Waldes bewertbar und vergleichbar machen."
Massnahme: Verbundprojekte von Forschung und Praxis aufgleisen
Handlungsvorschlag: Keine spezifischen Handlungsfelder
Massnahme: Internationalen Erfahrungsaustausch etablieren
Handlungsvorschlag: Gründung und Betrieb internationaler Erfahrungs-Gruppen
Massnahme: Digitalisierte Prozesse und Standards durch Clusterprojekte und Adaption etablieren
Handlungsvorschlag: Einbindung insbesondere von innovativen, grösseren Betrieben, da bei diesen bereits viel Know-how vorhanden ist.
Massnahme: Demonstrationsprojekte und Best-Practice-Beispiele für Benchmarks etablieren
Handlungsvorschlag: Keine spezifischen Handlungsfelder
Massnahme: Forstbetriebliches Benchmarking hinsichtlich Effizienz und Wirkung ist auf soziale, ökologische und ökonomische Faktoren ausgerichtet (Testbetriebsnetz TBN D-A-CH)
Handlungsvorschlag: Betrachtung moderner Governance-Modelle und Möglichkeiten bezüglich dem Einsatz und der Vermarktung von Nutzungsrechten
Massnahme: Einflussnahme auf Aus- und Weiterbildung sowie Fachplanung
Handlungsvorschlag: Der Staat beschränkt sich auf Rahmenbedingungen, welche die effiziente Bereitstellung von Holz und der weiteren wichtigen Ökosystemdienstleistungen durch die Waldwirtschaft gewährleisten.
Massnahme: Relevanz des Waldes für Waldbesitzer erhöhen
Handlungsvorschläge: Es sollen zu folgenden Bereichen Informationen vorliegen:
- Forstliche Produktionsmodelle für verschiedene Szenarien müssen entwickelt und (monetär und ökologisch) bewertet werden.
- Lösungen für die Vermarktung von genutzten Ökosystemdienstleistungen und deren Mehrwert müssen geschaffen werden.
Massnahme: Forschung an grösster Wertschöpfung orientieren
Handlungsvorschläge:
- Entwicklung marktfähiger, innovativer Materialien/Verwendungen aus den Nebenprodukten
- Pilotstudien zum Variantenvergleich zwischen den verschiedenen Verwendungsmöglichkeiten
(auch hinsichtlich Kreislauf und Kaskade)
Projekte unserer Mitglieder
Nachfolgend finden Sie die Tabelle mit den Projekten. Wählen Sie die für Sie relevante Massnahme aus, und die Projekte werden nach Genehmigungsjahr, fördernder Organisation, Projekttitel und Institution aufgelistet.
2021 | BAFU WHFF | Holzernte und Nährstoffnachhaltigkeit in Buchenbeständen | WSL Nachhaltige Forstwirtschaft |
2019 | BAFU Aktionsplan Holz | Optimierte multifunktionale Waldplanung | WSL, Forstliche Produktionssysteme |
2021 | EU | Digital Analytics and Robotics for Sustainable Forestry | WSL Nachhaltige Forstwirtschaft |
2016 | BAFU Aktionsplan Holz | Mischwälder aus Trupppflanzung | WSL Bestandesdynamik und Waldbau |
2020 | WSL Call | Impacts of climate change induced extreme windthrow events on forest management and economy of European forest enterprises - ExWiFe | WSL Forstliche Produktionssysteme |
Abgeschlossene Massnahmen und neuste Erkenntnisse aus dem S-WIN Netzwerk
Halbjährlich werden hier neuste Erkenntnisse aus dem S-WIN Netzwerk publiziert.
Internationale Projekte und Förderprogramme
Für internationale Projekte können folgende Förderprogramme in Frage kommen:
Horizon Europe
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Beschreibung: Unterstützt Forschung und Innovation in verschiedenen Bereichen, einschliesslich nachhaltiger Forstwirtschaft und Holztechnologie.
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Homepage: Horizon Europe
Programm für Umwelt- und Klimapolitik (LIFE)
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Beschreibung: Fördert Projekte zur Umwelterhaltung und Biodiversität, einschliesslich nachhaltiger Waldwirtschaft.
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Homepage: LIFE Programm
Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER)
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Beschreibung: Bietet Unterstützung für ländliche Entwicklung, Agrar- und Forstwirtschaft.
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Homepage: ELER
InvestEU
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Beschreibung: Mobilisiert private Investitionen zur Förderung nachhaltiger Projekte, einschliesslich Holzbau.
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Homepage: InvestEU
Fonds für einen gerechten Übergang
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Beschreibung: Unterstützt Regionen beim Übergang zu einer klimaneutralen Wirtschaft, einschliesslich nachhaltiger Forstwirtschaft.
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Homepage: Fonds für einen gerechten Übergang
Interreg-Programme
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Beschreibung: Fördert grenzüberschreitende Zusammenarbeit in Europa, auch im Bereich der Forstwirtschaft.
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Homepage: Interreg
Haben Sie eine Projekt-
Idee?

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© CFPF, Le Mont-sur-Lausanne
© Niemz, ETH